Erfahrungsraum Improvisation (“Improvisation as a Space for Experience”) 3 | exploratorium berlin

Erfahrungsraum Improvisation / Improvisation as a Space for Experience
7. Symposium im exploratorium berlin / 7th Symposium at the exploratorium berlin

Programm auf der Website des exploratorium berlin / program on the website of exploratorium berlin: https://exploratorium-berlin.de/veran...

(The following part is in german language.)

Wir stellen im zweiten Teil des Symposiums Erfahrungsraum Improvisation die Arbeit des Jungen explo vor – des Kinder- und Jugendprogramms des exploratorium berlin – Raum für Improvisation.
Das Programm des Jungen explo ist in den letzten zwei Jahren gewachsen –
und versammelt mittlerweile einige spannende Projekte und pädagogische Ansätze mit Fokus auf Improvisation und explorative Herangehensweisen in Musik, Kunst, Tanz, Theater und interdisziplinären Verbindungen.

In diesem Teil werden die ersten zwei Projekte vorgestellt:

• geräusch[mu'si:k]: Die Welt zum Klingen bringen – Klangforschung und Musikalisierung der eigenen Umwelt im vorschulischen Alter (Daniela Fromberg, Stefan Roigk) [German]

• Expeditionen in die Wandelwelt von Schall und Schatten – interdisziplinäre Workshopkonzepte vom Projekt Mathe x Kunst des Vereins Die Lernwerkstatt – lernen und lernen lassen e.V. (Ursula Seeger, André Brötz) [German]

Im Jungen explo finden sich zahlreiche Ferien- und Wochenend-Workshops, Kurse und Schulklassenangebote aus den Bereichen Musik, Tanz, Theater und bildende Kunst sowie aus interdisziplinären Verbindungen mehrerer Sparten – durchgeführt von einer Reihe erfahrener Dozent*innen aus den verschiedenen Kunstbereichen.
Was all diese Angebote miteinander verbindet, ist unsere Grundhaltung des Explorierens. Besonders wichtig ist es uns, das kreative Potential der Kinder ernstzunehmen – denn Kinder bringen vieles Dinge mit, die für Improvisation essentiell wichtig sind: große Neugierde, Spaß am Erkunden, Unvoreingenommenheit und Offenheit.

Wichtiger als das Ergebnis ist in unserer Vermittlungsarbeit das Erlebnis und der Prozess. Lernen geschieht dabei durch Erkundung, Erfahrung und Reflexion statt durch Instruktion. „Lehren“ heißt in diesem Fall, einen Rahmen zu schaffen, der vorhandene Potenziale freizusetzen hilft.
Dazu gehört es auch, Zutrauen in vorhandene (oft verborgene) Kompetenzen der teilnehmenden jungen Menschen zu haben – Kompetenzen wie etwa genaues Hinschauen, Lauschen, Erkunden und Kommunizieren.
Spannend finden wir, dass diese Prozesse oft gleichzeitig musikalischer bzw. künstlerischer als auch sozialer Art sind – es handelt sich um Prozesse kollektiver Kreativität. Dazu gehört, auf die eigene Wahrnehmung und zugleich auch auf das Zusammenspiel mit anderen achten zu lernen. Angeregt wird dabei die Entfaltung von Fähigkeiten zum eigenen Erfinden und Gestalten und zur Selbstorganisation in der Gruppe.
Was in bildender Kunst, Tanz und Theater bereits gebräuchlicher ist, praktizieren wir auch in Hinblick auf die Musik: selbst Musizieren und Musik erfinden von Anfang an ist mit den entsprechenden musikpädagogischen Methoden gut möglich. Für die Kurse und Workshops im Jungen explo sind keine Voraussetzungen nötig, die Kinder müssen kein Instrument beherrschen, um gemeinsam mit anderen Musik zu erfinden.
Bei unseren musikalischen Angeboten handelt es sich um experimentelle Musik: Alles was klingt, ist geeignet als musikalisches Material. Neben klassischen Musikinstrumenten gibt es im exploratorium eine große Vielfalt an Instrumenten und Geräuschgebern, deren Erkundung unheimlich viel Spaß macht – hier will eine ganze Welt an Klängen und Geräuschen und ihr Zusammenklang entdeckt werden. Im exploratorium gilt für Erwachsene wie auch Kinder: „Improvisieren lernen kann jede*r!“.

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