Flucht aus der DDR: Ex-Grenzoffizier packt aus!

Schießbefehl, Fahndungslisten und Kaffeemaschinen als Prämie für die Festnahme von Grenzverletzern: Der ehemalige DDR-Grenzoffizier Ralf Molter schildert nach seiner Flucht 1986 den Alltag an der innerdeutschen Grenze.

Dieses Video zeigt einen Ausschnitt aus der WDR-Dokumentation „Entlang der Grenze“ von Heribert Schwan, die am 10. August 1986 ausgestrahlt wurde – nur wenige Tage vor dem 25. Jahrestag des Berliner Mauerbaus.

Den Anfang macht der ehemalige DDR-Grenzoffizier Ralf Molter, der anschaulich vom Alltag an der innerdeutschen Grenze berichtet: Acht bis Zehn-Stunden-Schichten, Beobachtungen westlicher Grenzbesucher, Prämien für Festnahmen von "Grenzverletzern". Molter bestätigt, dass der Schießbefehl an der "Staatsgrenze West" der DDR auch weiterhin gilt.

Im Anschluss ordnet der Politologe und frühere Deutschlandfunk-Redakteur Dr. Peter Joachim Lapp die Entwicklung der DDR-Grenztruppen historisch ein. Er zeichnet den Weg von den ersten Anfängen in den 1950er-Jahren über ihre Eingliederung in die NVA bis hin zu den Abrüstungsverhandlungen der 1970er nach.

Darauf folgt ein Blick nach Berlin: Die stets vegetationsfrei gehaltene Sektorengrenze mit Mauer und Stacheldraht zeigt sich auch Mitte der 1980er Jahre als nahezu unüberwindbar – ein Symbol der Teilung, das trotz aller Versuche kaum zu durchbrechen war.

Zum Schluss kommt der 1976 ausgebürgerte Liedermacher und Lyriker Wolf Biermann zu Wort. In eindringlichen Versen prangert er die Mauer als „schmutzige Schande“ und „Nationaldenkmal aus Hassbeton“ an.

Diese Dokumentation macht deutlich, wie fest das Grenzregime der DDR in den 1980er Jahren verankert war, wie unüberwindlich die innerdeutsche Grenze war – und wie sehr sie Politik, Gesellschaft und Kultur prägte.

🎥 Quelle: Westdeutscher Rundfunk (WDR).
📼 VHS-Mitschnitt, digitalisiert, restauriert und zur Bewahrung zeitgeschichtlicher Dokumente online gestellt.


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