Was kann die neue ICE-Lokomotive (Baureihe 105)?

Was kann die neue ICE-Lokomotive (Baureihe 105)?

Die neuen Fernverkehrszüge des spanischen Hersteller Talgo, die von der Deutsche Bahn unter der Bezeichnung ICE L auf die Schienen gesetzt werden, starten voraussichtlich ab Mitte 2025 ihren Fahrgasteinsatz. Da dies bereits eine wiederholte Verschiebung darstellt, bleibt abzuwarten ob die Deutsche Bahn den neuen Plan einhalten kann. Nichtsdestotrotz wurde erstmalig die neue Baureihe 105 auf der InnoTrans 2024 vorgestellt.

Die Lokomotive mit ihren 17 Wagen soll demnächst, mit bis zu 230 km/h Höchstgeschwindigkeit, zwischen Amsterdam und Berlin sowie zwischen Westerland und Oberstdorf verkehren. Die neue Mehrsystemlokomotive der Baureihe 105 hat eine Länge über Puffer von 19,7 m und ist 4,2 m hoch. Das Gewicht beträgt 88 t. Die Lok kann mit Wechselstrom unterschiedlicher Höhe und Frequenz sowie mit Gleichstrom betrieben werden. Dadurch entfällt der Lokwechsel an der Landesgrenze, wodurch Zeit eingespart wird. Die Baureihe 105 ist mit 15 kV und 16,7 Hz, was dem Deutschen Bahnstromnetz entspricht, sowie mit 25 kV und 50 Hz sowie 1,5 kV Gleichspannung kompatibel. Wobei im Gleichstrombetrieb nur noch eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h erreicht werden kann. Die Lok besitzt im Wechselstrombetrieb eine Stundenleistung von 6.400 kW. Was einem Wert von ungefähr 8.700 PS entspricht. Im Gleichstrombetrieb wird eine Leistung von 4.000 kW erreicht. Die Anfahrzugkraft beträgt 300 kN. Die Lokomotive kann in einer Umgebungstemperatur von -25 bis 45 Grad Celsius eingesetzt werden. Ausgerüstet ist die Maschine mit den Zugsicherungssystemen PZB90, LZB, ATB und ETCS. Die Kupplung ist als Schraubenkupplung ausgeführt. Da der Antrieb des ICE L von der separaten Lok bereitgestellt wird und keine klassischen Drehgestelle verwendet werden, konnten die Wagen auf das Bahnsteigniveau von 760 mm angepasst werden. Daher steht das "L" im Namen für "Low Floor", was Niederflur bedeutet. Die sogenannte Talgo-Technologie zeichnet sich durch einzelne zwischen den Wagen liegende Achsen aus, die eine niedrige Bauhöhe des Wagenbodens ermöglichen. Dies trägt dazu bei, dass der Zug stufenlos gestaltet werden konnte. Die Stromübertragung erfolgt wie gewohnt per Stromabnehmer von der Oberleitung. Die Lok besitzt eine elektrodynamische Nutzbremse, Scheibenbremsen sowie Magnetschienenbremsen. Die elektrodynamische Nutzbremse nutzt die Traktionsmotoren der Lokomotive um beim Bremsen als Generatoren zu fungieren. Bei der Baureihe 105, wie bei vielen modernen elektrischen Lokomotiven, wird die Bewegungsenergie des Zuges in elektrische Energie umgewandelt. Diese Energie kann ins Stromnetz zurückgespeist werden. Die Nutzbremse ermöglicht somit ein verschleißfreies Bremsen und hilft dabei, Energie zu sparen oder zu regenerieren, was bei elektrischen Triebfahrzeugen besonders effizient ist. Die Scheibenbremse ist eine mechanische Bremse, bei der die Bremsbeläge gegen eine rotierende Scheibe gedrückt werden, die mit den Rädern der Lokomotive verbunden ist. Diese Bremse arbeitet reibungsbasiert und erzeugt Bremskraft durch den Kontakt zwischen den Belägen und der Scheibe. Die Magnetschienenbremse arbeitet unabhängig von den Rädern der Lokomotive. Elektromagnete werden in die Nähe der Schiene abgesenkt, und die starke magnetische Anziehungskraft zwischen den Magneten und den Schienen sorgt für eine zusätzliche Bremswirkung. Dies ermöglicht eine sehr schnelle und effektive Verzögerung.

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