Plenum der Kirche Sankt Ägidius in Höpfingen. Neckar-Odenwaldkreis
Автор: Daniel Meiland
Загружено: 2018-07-23
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Malerisch am nordöstlichen Ausläufer des Odenwaldes gelegen, ist Höpfingen ein großes Dorf mit ca. 3050 Einwohnern. Die B27 durchschneidet das Dorf. Jedoch südlich davon hat sich der schöne alte Ortskern erhalten und wurde wunderschön herausgeputzt. Es gibt zahlreiche Fachwerkhäuser, von denen viele eine Madonnenstatue besitzen. Schon von Weitem sichtbar erhebt sich im Zentrum die neogotische Kirche Sankt Ägidius. In den Jahren 1906 bis 1908 erbaut ersetzte sie ein barockes Kirchlein, dass für die wachsende Bevölkerung zu klein geworden ist. Von Westen deuten die Querschnittsfassade mit einem mittleren Wimperg mit Fischblasenmaßwerk und das große Maßwerfenster an, was dem Besucher im Inneren erwartet. Ein wahres Schatzkästchen und Meisterwerk der Neugotik. Die Kirche ist eine dreischiffige Basilika mit fünf jochen, einem breiten Querhaus und polygonalem Chor. Der Innenraum erscheint durch die bunten Fenster, die nur andeutungsweise Maßwerk besitzen, in sehr gedämpftem aber angenehmen Licht. Sofort fallen einem die etwas verschobenen Proportionen ins Auge. Im Vergleich zum breiten Mittelschiff sind die Seitenschiffe sehr schmal und wirken schachtartig. Auch der Obergaden ist recht niedrig gehalten, weshalb ein offenes Strebewerk unnötig ist. Nur die Westfassade wird von einem paar Strebebögen flankiert. Eine Empore oder das Triforium fehlt, woraus sich ein zweizoniger Wandaufbau ergibt. Das Gewölbe ist sehr weit hinuntergezogen und kommt erst auf den Kapitellen der viereckigen Pfeiler zum Ruhen. Von dort aus setzen sich die Gewölberippen zu einem einzigen Dienst zusammengeführt bis in den Boden fort. Die innere Farbgebung erinnert ansatzweise an das Straßburger Münster. Wände und Gewölbefelder sind in hellem beige gehalten, während Bögen, Gewölberippen und Pfeiler dunkelrot hervorgehoben sind. In den Feldern des vierteiligen Gewölbes sind Kräuter und Pflanzen dargestellt und goldene Akzente runden die Diagonalrippen in Haupt- und Seitenschiffen ab. Der zweijochige Chor wird von einem ebenfalls dezent ausgemalten Sterngewölbe überspannt. Was der Innenraum anfängt, setzt die komplett neugotische Austattung bis zur beinahen Perfektion fort. Angefangen bei der Westempore mit Maßwerkballustrade. Sie trägt die kleine Orgel, deren Gehäuse so gestaltet wurde, dass sie das westliche Maßwerkfenster nicht verdeckt. An den Wänden fallen dem Besucher die Geschnitzten und detailgenauen Darstellungen des Kreuzweges ins Auge. Des weiteren gibt es drei Altäre zu sehen. Die Seitenaltäre stehen etwas versteckt in kleinen Kapellen am nördlichen und südlichen Choransatz. Durch die bunten Fenster in Szene gesetzt, erhebt sich im Chor der eindrucksvolle Hauptaltar. Mit einer von einem Baldachin und spitzen Fialen eingefasst Kreuzigungsgruppe und Darstellungen aus der Bibel mitsamt wirkungsvoll eingesetztem Blattgold steht dieser Altar mittelalterlichen Meisterwerken in nichts nach. Genauso wie die Kanzel. Wäre sie nicht wie ihr wunderschöner, filigran ausgeführter Baldachin ein Werk der Neugotik, könnte man fast meinen, das Werk eines Tilmann Riemenschneiders oder Adam Kraft vor sich zu haben. Im Zentrum des Chores steht das mit Maßwerk verzierte Lesepult aus rotem Sandstein. Der Taufstein sieht hingegen geradezu bescheiden aus. Im nordwestlichen Winkel zwischen Querhaus und Langhaus erhebt sich der schlanke Turm, der von einem an Südtiroler Kirchen erinnernden Spitzhelm bekrönt wird. Das Glockengeschoss ist leicht zurückgesetzt und mit einer Maßwerkbrüstung umgeben. In der Glockenstube hängen fünf klangvolle Glocken von denen 4 im Jahr 1950 von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg gegossen wurden. Lediglich Glocke 4 stammt aus dem Jahr 1908 und durfte die beiden Kriege über im Turm verbleiben. Sie ist ein Werk der Gießerei Grüninger in Villingen.
Glocke 1: Schlagton: cis´, Gewicht: 1875 Kilogramm.
Glocke 2: Schlagton: e´, Gewicht: 1054 Kilogramm.
Glocke 3: Schlagton: gis´, Gewicht: 497 Kilogramm.
Glocke 4: Schlagton: h´, Gewicht: 375 Kilogramm.
Glocke 5: Schlagton: cis´´, Gewicht: 192 Kilogramm.
Klanglich ist dieses sehr einheitliche Geläut aufgrund der nicht ganz alltäglichen Disposition eines der Schönsten im Gebiet zwischen Würzburg und Heilbronn. Die Glocken hängen an Holzjochen in einem Holzglockenstuhl. Gerade die zwei größten Glocken zeichnen sich für die typische Klangfülle von Schillings mittelschwerer Rippe aus. Angenehm sind auch das schöne Einschalten und sanfte Abbremsen der Glocken.
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