Wetterballonstart - Automatische Radiosonden Station (ATSO) Norderney

Im Routinebetrieb starten an solchen Wetterstationen täglich zwei Wetterballone um 10:45 und 22:45 UTC (Weltzeit).

Dies entspricht 11:45 und 23:45 MEZ (Mitteleuropäische Zeit), bzw. 12:45 und 00:45 MESZ (Mitteleuropäische Sommerzeit).

Die automatische Radiosonden Station auf Norderney hat im Innern einen Vorrat von 24 Wetterballongespannen.

Rechtzeitig zum Termin wird automatisch ein Gespann für den Start vorbereitet.

Zu Beginn wird die Messsonde, auch Radiosonde genannt, eingeschaltet und ihre Systeme werden auf Qualität geprüft.

Die so geprüfte und eingeschaltet Sonde wird mit dem Ballon in die runde Startröhre, dem so genannten Launcher, geschoben und eine Verbindung zur Heliumleitung hergestellt. Gleich darauf fließen gut 1800 Liter Helium in den weißen Latexballon.

Pünktlich zum Starttermin öffnen sich die Klappen auf dem Launcher und der etwa 1,4 Meter große Ballon wird freigegeben.

Im Inneren des Ballons ist ein Fallschirm, als dunkler Strich erkennbar. Daran fällt, nach Erreichen der Gipfelflughöhe von bis zu 35 Kilometern Höhe, das gesamte Gespann zur Erde zurück.

In der Zeitlupe ist direkt unter dem Ballon ein Abwickler zu sehen. Von ihm wickeln während der Startphase 55 Meter Schnur ab, an der die Radiosonde hängt.

Mit einer Steiggeschwindigkeit von fünf Metern pro Sekunde erfasst die Sonde nun alle zwei Sekunden die Werte für die Lufttemperatur, die Luftfeuchte und des Luftdruckes. Über ein eingebautes GPS-Modul wird zu dem die Verlagerungsgeschwindigkeit der Radiosonde erfasst. Diese Werte werden per Funk an die Bodenstation übermittelt und weiter an die Zentrale des DWD gesendet.

Auf diese Weise erhält der DWD ein meteorologisches Profil der Atmosphäre, welches ein wichtiger Baustein für die Wettervorhersage und das Warnmanagement darstellt.

Der am Fallschirm gebremste Sinkflug der Sonde wird genauso aufgezeichnet und die gewonnen Daten ebenso verarbeitet.