Magic Skye Trail Fail (3/4) Magie beim Storr
Автор: Dolle Explorer
Загружено: 2025-09-11
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Tatsächlich bin ich weiter gekommen, als ursprünglich geplant. Gestern hatte ich die Fairy Pools ausgelassen, heute sollte es von Sligachan über Portree fast bis zum Old Man of Storr gehen – drei 50 Meter hohe Basaltnadeln, eines der bekanntesten Fotomotive der Insel. Kurz davor, am ruhigen Loch Leathan, wollte ich zelten, um am Morgen den schwierigsten Teil des Trails zu starten. Doch vieles kam anders.
In Portree verweigerte mir eine trockene Unterkunft die Ruhe. Dreistellige Pfund-Beträge wären möglich gewesen, aber ich wollte es anders: In Schottland darf man fast überall eine Nacht zelten, sofern kein Verbot besteht. Ein Grünstreifen am großen Parkplatz, umgeben von Campingmobilen, erwies sich als geeignet. Den Wind beim Aufbau des Zeltes zu meistern war schwer, entscheidend waren die korrekt gespannten Leinen. Im Zelt dann die Bestandsaufnahme: Alles am Körper war nass, der Rucksack dank wasserdichtem Inliner trocken. Auf Luftmatratze und Daunen-Quilt richtete ich mir einen gemütlichen Schlafplatz ein. Draußen regnete es, der Wind pfiff, und schon am Abend waren meine Wasservorräte erschöpft. In meiner Not schöpfte ich nachts Regenwasser aus einer Pfütze neben dem Parkplatz. So lernte ich das „charmante“ Portree auf eine ganz besondere Weise kennen.
Am Morgen, gegen 7 Uhr, packte ich die nassen Sachen in einer Regenpause zusammen. Ein Sonnenstrahl ließ kurz Hoffnung aufkeimen, doch schon bald öffnete der Himmel seine Schleusen erneut. Schutz fand ich nur in einem offenen Fahrradunterstand, der zu drei Vierteln intakt war. Portree bot alles: Supermarkt, Apotheke, Apotheke, Outdoor-Laden, sauberes Toilettenhaus – aber keinen Schutz. Ich kaufte Lebensmittel, Zinksalbe gegen Scheuerstellen und eine neue Regenjacke. Mit dieser machte ich mich auf den Weg zum Storr. Kaum dass die Sonne zwischen Wolken aufblitzte, zog der nächste Schauer auf – die Investition in die Jacke sollte sich noch als gerechtfertigt erweisen.
Zunächst folgte ich einem Rundweg mit Ausblick über die Bucht und begegnete einer älteren Schottin mit Labrador. Höflich wies sie mich darauf hin, dass ich den „falschen“ Weg genommen hatte. Hinter der Weide begann das Gesumpfe: ein wegloser T3-Abschnitt mit Höhenunterschieden, rutschigen Abstiegen, knorrigen Ästen und teils knietiefem Morast. Mein schwerer Rucksack ließ mich bei jedem Schritt einsinken, starker Wind auf den Gipfeln machte alles noch anstrengender. Schutzlos kämpfte ich mich durch, Begegnungen mit anderen Wandernden gab es keine.
Gegen 14 Uhr gab ich auf, noch bis hinter den Storr zu kommen. Einen Schlafplatz im Heidedickicht zu finden, schien unmöglich; die Straße oder der Parkplatz boten keine Alternative. Doch dann, vielleicht durch einen Sonnenstrahl, ein scharfes Auge oder die Orientierung durch die Schäfchen vom Vortag, fand ich einen hervorragenden Zeltplatz: eben, grün, trocken und etwas geschützt. Ich verbrachte dort einen gemütlichen, trockenen Nachmittag und Abend. Wäre der Himmel klar gewesen, hätte ich die berühmten Felsnadeln sehen können – so aber genoss ich einfach Ruhe und Geborgenheit.
Der Morgen brachte Sonne und nur wenige Wolken. Frühstück aus Müsli mit Wasser und heißem Kaffee gab Kraft. Ich packte alles ohne den zermürbenden Wind und verabschiedete mich von meinem kleinen Lager und den vier Schäfchen. Bald erreichte ich ein altes Wasserkraftwerk, das mit 8 Gigawatt die gesamte Insel versorgt – angesichts der ständigen Regenmassen eine beeindruckende Leistung. Die Insel wirkt autark: Wasser, Strom, Schafe.
Über die Hauptstraße und den Großparkplatz erreichte ich schließlich den Fuß des Storr. Wohnmobile aus aller Welt, Menschen mit Kindern, Hunden und Wanderstöcken – nach 24 Stunden Stille ein Kontrastprogramm. Dann begann der Aufstieg: steil, über Stufen und Felsen, rund 350 Höhenmeter. Oben warteten die Felsnadeln, perfekt sichtbar. Ich erklomm den Fotospot, schoss Selfies, Zooms und Aufnahmen – wie alle anderen.
Doch je näher ich den Felsen kam, desto intensiver spürte ich ihre Wirkung. Die Landschaft entstand durch Erdrutsche vor Millionen Jahren; die Spitzen zeugen von verheerenden Naturgewalten. Mythen ranken sich um einen versteinerten Riesen. Ich suchte einen ruhigeren Aufstieg zur längsten Nadel, plötzlich allein. Keine Stimmen, kein Kameraklicken. Nur der kalte, raue Basalt unter meiner Hand. Ruhe, Kälte, eine eigenartige Stille. Die Welt draußen verlor an Bedeutung. Nebel stieg auf, vielleicht ein Unwetter. Mein Blick wurde unklar, ich setzte mich – überwältigt von der Größe und Stille dieses uralten Ortes.
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