Zwangsstörungen im Kindes- und Jugendalter: Früh erkennen, richtig behandeln
Автор: Psycho-Vision
Загружено: 2025-10-08
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Zwangsstörungen sind komplexe, häufig auftretende und stark beeinträchtigende Erkrankungen, die oft bereits im Kindes- oder jungen Erwachsenenalter ihren Anfang nehmen. Trotz ihrer Prävalenz von etwa 1–3 % werden sie bei jungen Betroffenen häufig lange Zeit nicht erkannt oder verheimlicht.
In dieser Folge beleuchten wir die vielfältigen Erscheinungsformen von Zwangsstörungen. Wir unterscheiden zwischen Zwangsgedanken – also sich wiederholenden, quälenden Vorstellungen, die sich gegen den Willen aufdrängen – und Zwangshandlungen – festgelegten Verhaltensweisen wie Wasch- oder Kontrollzwängen, die ausgeführt werden, um Angst oder drohendes Unbehagen zu reduzieren. Die Inhalte der Zwänge variieren oft je nach Alter, wobei bei Jugendlichen beispielsweise religiöse oder sexuelle Themen an Bedeutung gewinnen können.
Wir thematisieren auch die moderne Diagnostik und Klassifikation. Im Gegensatz zu älteren Systemen werden Zwangsstörungen heute im ICD-11 und DSM-5 als eigenständige Kategorie (und nicht mehr nur als Angststörungen) geführt. Dabei spielen die Einschätzung der Einsichtsfähigkeit und die Berücksichtigung häufig auftretender Begleiterkrankungen (Komorbiditäten) wie Angststörungen, Depressionen, ADHS oder Tic-Störungen eine zentrale Rolle. Fast zwei Drittel der Betroffenen weisen mindestens eine komorbide Störung auf.
Der Schlüssel zu einem günstigen Verlauf liegt in der frühen und evidenzbasierten Behandlung. Die Therapie der ersten Wahl ist die kognitive Verhaltenstherapie (KVT), deren Kernelement die Exposition mit Reaktionsmanagement ist.
Hierbei lernt das Kind, sich den gefürchteten Situationen zu stellen, ohne die Zwangsrituale auszuführen. Von entscheidender Bedeutung ist dabei die Einbindung der Eltern. Gut gemeintes, aber ungünstiges Verhalten der Angehörigen – die sogenannte Family Accommodation – kann die Zwänge unbewusst aufrechterhalten.
In Fällen, in denen eine KVT allein nicht ausreichend ist oder die Symptome sehr schwer sind, kann eine medikamentöse Behandlung mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) indiziert sein.Erfahren Sie, warum die Früherkennung die Prognose entscheidend verbessert und welche therapeutischen Strategien Experten für Kinder und Jugendliche mit Zwangsstörungen empfehlen.
Quelle: Zwangsstörungen im Kindes-und Jugendalter (KJP up2date 3 · 2025, Susanne Walitza, Lukasz Smigielski, Juliane Ball, Veronika Brezinka, Christa Rütter)
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