Beromünster LU, Stiftskirche St. Michael, Vollgeläute
Автор: Robin Marti KirchenGlocken
Загружено: 2016-08-15
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Beromünster LU
Stiftskirche St. Michael
Konfession: römisch-katholisch
Es läuten die 8 Glocken des Hauptgeläutes.
H° cis' e' fis' gis' h' cis'' e''
Aufnahme vom Montag, 15.08.2016, 09h22, Zusammenläuten zum festlichen Konventamt an Maria Himmelfahrt.
Die Stiftskirche Beromünster besitzt ein kraftvolles achtstimmiges Geläute. Es besteht aus vier historischen und vier neueren Glocken und erklingt in einem pentatonischen Motiv. Glocke 3 ist die älteste im Geläute und wurde 1457 von der bekannten Basler Glockengiesserdynastie Peiger gegossen. Die kleinste Glocke wurde 1522 von unbekannter Hand geschaffen. 1616 goss Peter VII. aus Zürich die grösste Glocke, die von sehr schönem Klange ist. Von Lothringer Giesser stammt die zweitgrösste Glocke. 1961 wurden vier der historischen Glocken aus dem Turm entfernt und durch neue Exemplare der Giesserei Rüetschi in Aarau ersetzt. Das Vollgeläute mit allen 8 Glocken erklingt nur an Hochfesten, an gewöhnlichen Sonntagen werden die Glocken 8-2 geläutet.
Weitere Glocken befinden sich im Dachreiter über dem Schiff sowie in der Kuppellaterne.
Zur Gründung vom Chorherrenstift Beromünster (im Dialekt Beromöischter oder auch nur Möischter) gibt es eine Legende: Im 10. Jh. soll ein Adliger namens Bero im Gebiet des heutigen Beromünster auf der Jagd durch einen Bärenangriff ums Leben gekommen sein. Seine Nachfahren stifteten dann das Chorherrenstift. Bis 1934 hiess die Gemeinde nur "Münster".
Der heute sichtbare Bau der Stiftskirche stammt aus der Zeit um 1030, was ihm aber kaum mehr anzusehen ist. Der genaue Beobachter kann aber noch das eine oder andere romanische Detail erkennen. Der etwas schiefe Turm stammt aus dem 15. oder frühen 16. Jh. 1687-1693 fand die erste Barockisierung der Stiftskirche unter der Leitung des Hitzkircher Kaplans und Liebhaberarchitekts Jeremias Schmid statt. Damals erhielt die Stiftskirche die Kuppel, die "Orgelhäuser" neben den Querschiffen, die heutigen Fensteröffnungen, das Vorzeichen mit Fassade und Peterskapelle darüber sowie eine neue Ausstattung, die grösstenteils nicht mehr erhalten ist. 1706-1707 erhielt der Turm seinen heutigen Aufsatz mit Spitzhelm. Die zweite Barockisierung von 1773-1775 leitete Jakob Purtschert. Damals erhielt das Innere sein heute noch erhaltenes spätbarockes Aussehen mit Stukkaturen, Deckengemälden sowie der Rokokoausstattung. Die letzte Restauration fand 1975-1983 statt.
Die Stiftskirche erhebt sich oberhalb des "Fleckens" von Beromünster, sie wird umgeben von den vielen Chorherrenhäusern sowie dem engeren Stiftsbezirk mit Kreuzgang und Kapitelhäusern. Die Kirche präsentiert sich erstaunlich einheitlich, nur dem geübten Auge fällt auf, dass sie aus vielen verschiedenen Epochen stammt. Der Innenraum präsentiert sich heute spätbarock, doch sind die romanischen Proportionen noch sehr gut zu erkennen. Die reiche Ausstattung mit insgesamt 10 Stuckmarmoraltären und Kanzel stammt ebenfalls aus der spätbarocken Epoche, ebenso die Stuckaturen und die Deckengemälde von Josef Ignaz Weiss. Ältere Elemente sind beispielsweise das Chorgestühl aus dem beginnenden 17. Jh., das Chorgitter von der ersten Barockisierung sowie einige Bilder und Plastiken.
In Beromünster befindet sich auch noch die Pfarrkirche St. Stefan, deren Geläute erklingt in c' es' f' g' b' und wurde 1934 von der Firma Egger in Staad SG gegossen.
Die Daten des Geläutes der Stiftskirche:
Nr. 1
gegossen 1616
Giesser: Peter VII., Zürich
Gewicht: ca. 3‘150 kg
Schlagton: H°
Nr. 2
gegossen 1637
Giesser: S., K., J., C. Renward / Karl Rosier, Lothringen
Gewicht: ca. 2‘050 kg
Schlagton: cis‘
Nr. 3
gegossen 1457
Giesser: Hans Peiger, Basel
Gewicht: ca. 1‘620 kg
Schlagton: e‘
Nr. 4
gegossen 1961
Giesser: H. Rüetschi AG, Aarau
Gewicht: nicht bekannt
Schlagton: fis'
Nr. 5
gegossen 1961
Giesser: H. Rüetschi AG, Aarau
Gewicht: nicht bekannt
Schlagton: gis'
Nr. 6
gegossen 1961
Giesser: H. Rüetschi AG, Aarau
Gewicht: nicht bekannt
Schlagton: h'
Nr. 7
gegossen 1961
Giesser: H. Rüetschi AG, Aarau
Gewicht: nicht bekannt
Schlagton: cis''
Nr. 8
gegossen 1522
Giesser: nicht bekannt
Gewicht: ca. 180 kg
Schlagton: e‘‘
Bilder, Tonaufnahme und Text: Robin Marti
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