DORNBIRN (A), kath. Klosterkirche St. Joseph: Die neue Bronzeglocke

Zu hören ist die alte und neue Glocke der Klosterkirche St. Joseph in Dornbirn (Vorarlberg). Im Film wird zuerst die alte Stahlglocke kurz vorgestellt, anschließend erklingt die neue Bronzeglocke an ihrem ersten Läuten.
Eine Videoaufnahme der alten Glocke wird demnächst veröffentlicht.

Das Dornbirner Kloster wurde jahrzehntelang von Kapuzinermönchen betrieben, seit einigen Jahren wird es von Franziskanern bewohnt. Das Kloster ist eine Stiftung des Dornbirner Landamanns Rhomberg und wurde im 19. Jahrhundert erbaut. Entsprechend den Vorgaben des Bettelordens der Kapuziner erhielt die Kirche keinen Turm, sondern nur einen kleinen Dachreiter.

Die alte Stahlglocke wurde ursprünglich als Signalglocke für die Spinnerei Herrburger & Rhomberg in Dornbirn – Juchen gegossen. Um die Jahrhundertwende wurde sie dort aber nicht mehr gebraucht und dem Kloster geschenkt. Hier läutete sie viele Jahrzehnte zu den Messen, bis die Halterung so marode wurde, dass sie stillgelegt wurde. 2012 ergriff man schließlich die Initiative und erneuerte Halterung und Antrieb der Glocke.
Da der Klang der Glocke allerdings kurzatmig und klirrend ist und sie zudem starken Rost und viele kleine Löcher („Lunker“) aufweist, wurde 2019 die Initiative zum Austausch der Glocke ergriffen.
Forschungen ergaben, dass es sich bei der Stahlglocke um die älteste ihrer Art in Vorarlberg handelt. Ähnliche Glocken in Mittel- und Norddeutschland weisen auf eine Gusszeit um 1855-1860 hin.
Aufgrund der überwältigenden Spendenbereitschaft der Gemeinde konnte das Projekt „neue Glocke“ innerhalb kurzer Zeit abgeschlossen werden. Die einmalige Zier der Glocke zeigt die Dornbirner Natur mit den Hausbergen und dem 360°-Bergpanorama der Stadt. Die Wahl des Patrons fiel auf den Hl. Franziskus, der als Schützer der Natur und durch seine Liebe zu Mitmenschen und Schöpfung allen ein Vorbild sein sollte.
Die alte, unter Denkmalschutz stehende Glocke ist in einem Glockenstuhl anschlagbar und öffentlich zugänglich im Andachtsraum der Klosterkirche aufgestellt.

Aufgrund viel ehrenamtlicher Arbeit konnten die Kosten des Glockenprojektes gering gehalten werden. An dieser Stelle möchte ich allen beteiligten Personen für ihre Hilfe und die vielen ehrenamtlichen Stunden herzlich danken. Mein Dank gilt auch der Glockengießerei Grassmayr für die hervorragende Arbeit. Ich hoffe, dass „unsere“ Glocke lange erklingt und vielen Menschen Freude bereitet!

Daten der alten Glocke:
Guss ca. 1855-1860 bei Mayer & Kühne in Bochum aus Stahl. Gewicht 41kg, Durchmesser 445mm. Ton c³.

Daten der neuen Glocke:
Geweiht dem Hl. Franziskus. Guss am 13.6.2019 durch die Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck. Gewicht 50kg, Durchmesser 415mm, Ton c³ in überschwerer Rippe.