Warum hat Stuttgart einen Kopfbahnhof? TON VERBESSERT OK SO?
Автор: Bernd Hermann
Загружено: 2025-12-02
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Die Geschichte des Stuttgarter Hauptbahnhofs ist eng mit den Wünschen und Entscheidungen der württembergischen Könige verbunden. So bestimmte König Wilhelm I., dass der Bahnhof zentral in der Stadt errichtet werden sollte. Am 26. September 1846 fuhr er persönlich mit dem ersten Zug in den von Baurat Karl Etzel erbauten Bahnhof ein. Bereits 1863 erfolgte eine erste Erweiterung: Der ursprüngliche Bahnhof wurde von Georg Morlok von vier auf acht Gleise ausgebaut. Dabei integrierte Morlok den ersten Bahnhof in den neu gestalteten zweiten Stuttgarter Bahnhof, der nun im Stil der italienischen Neorenaissance erstrahlte. Die drei mittleren Bögen dieser Anlage sind heute noch als Fassade des Metropol Kinos erhalten. Mit dem stetig wachsenden Eisenbahnverkehr erreichte der Bahnhof schnell seine Kapazitätsgrenzen. 1890 nutzten bereits vier Millionen Fahrgäste die Anlage, bis 1900 stieg die Zahl auf 7,5 Millionen. Die Überlastung führte 1905 zu zahlreichen Planungen und Überlegungen für eine Neugestaltung. Drei Entwürfe lagen vor: ein Sprickerhof’scher Durchgangsbahnhof, ein Kopfbahnhof an der heutigen Bolzstraße und ein Kopfbahnhof an der Schillerstraße. Nach langen Diskussionen entschied König Wilhelm II. 1907, den neuen Bahnhof erneut als Kopfbahnhof an der Schillerstraße zu bauen und verzichtete auf den Durchgangsbahnhof mit Tunneln durch den Kriegsberg. Eine Erhebung zeigte, dass 95 Prozent der Reisenden Stuttgart als Ziel hatten. Im Jahr 1910 schrieb man einen Wettbewerb aus, an dem 70 Büros teilnahmen. Das Architekturbüro von Paul Bonatz und Friedrich Eugen Scholer gewann mit seinem Entwurf „Der Nabel Schwabens“. In den Jahren 1911 bis 1914 entwickelten Bonatz und Scholer die Architektur weiter und setzten auf eine schlichte, strenge und kubische Linienführung. Am 12. Dezember 1914 wurde der Grundstein für das Empfangsgebäude an der vorderen Ecke des Bahnhofturms gelegt. Die politischen Umbrüche der Zeit zeigten sich auch in Stuttgart: Am 9. November 1918 fand eine Massendemonstration statt, bei der König Wilhelm II. abdankte. Am 23. Oktober 1922 ging der erste Abschnitt des neuen Personenbahnhofs in Betrieb, der den Bahnhofturm, die große Schalterhalle, den Seitenflügel auf der Seite des Turms und die Gleise 9 bis 16 umfasste. Nordwestlich des neuen Bahnhofs führten zunächst noch Gleise zum alten Zentralbahnhof an der Bolzstraße. Aufgrund des Gleisverlaufs musste der Bau in zwei Teilen erfolgen: Um 2 Uhr wurde der Betrieb am alten Zentralbahnhof eingestellt, um 4:15 Uhr nahm der erste Bauteil des neuen Bahnhofs mit den Gleisen 9 bis 16 den Betrieb mit einem Zug nach Aalen auf; im Anschluss wurden die Gleise zum alten Bahnhof abgebrochen. Die Jahre 1923 bis 1929 waren von wirtschaftlichen Problemen geprägt. Der Börsencrash am 25. Oktober 1929 in New York löste die Weltwirtschaftskrise aus, die zu einer massiven Inflation führte: Für einen Dollar mussten 4,3 Billionen Deutsche Mark gezahlt werden. Die Arbeitslosigkeit in Deutschland stieg auf etwa 26 Prozent und dominierte die Sorgen der Menschen, sodass der Bahnhofsbau in den Hintergrund rückte. Im Jahr 1929 wurde schließlich das Nordportal fertiggestellt, womit nach 29 Jahren dieses Jahrhundertprojekt abgeschlossen werden konnte. Während des Zweiten Weltkriegs von 1939 bis 1945 wurde Stuttgart zu 80 Prozent zerstört, auch der Hauptbahnhof erlitt schwere Schäden. Der Wiederaufbau dauerte mehrere Jahre. E Nach dem Krieg begann eine sehr schwere Zeit: Millionen von Trümmern mussten beseitigt werden. Die sogenannten „Trümmerfrauen“ wurden bekannt, da sie einen Großteil dieser Arbeit leisteten. Am Sonntag, dem 20. Juli 1948, konnte jeder Bürger zunächst 40 Reichsmark gegen 40 Deutsche Mark eintauschen. Vom Kapazitätsengpass zum Großprojekt Stuttgart 21 Mit täglich 1.280 Zughalten und 250.000 Besuchern erreichte der Hauptbahnhof erneut seine Kapazitätsgrenzen. 1972 wurde zunächst mit dem Bau einer U-Bahn für die Straßenbahn begonnen. Während dieser Bauarbeiten wurde der gesamte Abraum mit Lastkraftwagen abtransportiert. 1978 fiel der Startschuss für das Großprojekt S-Bahn Stuttgart. Nach einer siebenjährigen Bauphase konnte die S-Bahn ihren Betrieb auf einem zunächst 60 Kilometer umfassenden Streckennetz aufnehmen. Das Herzstück dieses neuen Systems ist eine 3,5 Kilometer lange unterirdische Strecke, welche den Stuttgarter Hauptbahnhof mit der Schwabstraße verbindet. Ab 1986 wurden zahlreiche Gutachten ob der Kopfbahnhof erhalten oder doch einen Durchgangsbahnhof 1997 wurde ein Realisierungswettbewerb ausgeschrieben, Insgesamt gingen 126 Einsendungen ein; vier Entwürfe ausgewählt 4. November 1997 einstimmig für den Entwurf des Büros Ingenhofen. Es dauerte bis zur Baugenehmigung 10Jahre weitere 5 Jahre bis zum ersten Spatenstich. Der Protest gegen das Projekt Stuttgart 21 entwickelte sich zu einem der am längsten andauernden Bürgerproteste in Deutschland. Zunächst verliefen die Proteste friedlich, doch im weiteren Verlauf kam es zu Besetzungen von Baustellen.
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