Meine engen Grenzen ⎮ Eugen Eckert
Автор: Eugen Eckert
Загружено: 2021-02-05
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Das Gedicht „Meine engen Grenzen“ habe ich 1981 geschrieben. Winfried Heurich, damals als Kirchenmusiker an der Frankfurter Liebfrauenkirche tätig, hat dem Text eine wunderschöne Melodie geschenkt, an der man exemplarisch die „Theologie der Musik“ erklären kann. Das Lied bewegt sich zwischen zwei Polen: der Klage nach Ohnmachtserfahrungen und der Hoffnung auf einen Wandel durch Gottes Hilfe.
Im Hintergrund des Textes steht meine Auseinandersetzung mit dem Tod eines Mädchens durch Suizid. Diesen Tod habe ich als Sozialarbeiter in einem Wohnheim für 14 – 18jährige Mädchen aus schwierigen oder gar zerstörten Verhältnissen erlebt. Ich habe dort gearbeitet, um mein Studium finanzieren zu können. Und als noch relativ naiver Theologiestudent war ich damals überzeugt davon, dass Verletzungen, die Menschen zugefügt worden sind, mit freundlicher Zuwendung, gutem Willen und dem Glauben an Gott geheilt werden können.
Als ich damals schockiert am Sterbebett des 16jährigen Mädchens stand, die beschlossen hatte, mit einer Überdosis Schlaftabletten und Alkohol, ihr von Gewalt und Inzest zerstörtes Leben zu beenden, habe ich meine Gutgläubigkeit und Naivität für immer verloren. Ich habe Grenzerfahrungen gemacht. Mir wurde klar, dass ich viel zu kurzsichtig auf Menschen und ihren Lebensweg gesehen hatte. Es gab dort, am Sterbebett, nichts mehr zu tun. Nur Ohnmacht und Trauer habe ich dort gespürt. Und ein großes Fragezeichen an „meine“ Theologie, an das, was ich an Gutem überhaupt bewirken können würde. Genau diese Erfahrungen sind in den Gebetstext „Meine engen Grenzen“ eingeflossen.
Das Lied ist dennoch hoffnungsvoll. Denn in der zweiten Texthälfte, die im Lied wiederholt wird, gebe ich das Vertrauen in Gott nicht auf, dass sich mir neue Horizonte eröffnen, dass ich wieder zu Kräften kommen kann, dass mich eine so tiefe Krise auch weiterbringen kann, hin zu einer tieferen Beziehung mit mir anvertrauten Menschen, dass ich letztlich auf Geborgenheit bei Gott hoffen kann, allen Schlägen in diesem Leben zum Trotz.
Die Melodie zeichnet den Inhalt meines Textes genau nach. Sie bewegt sich im Umfang einer Oktave. Das Lied beginnt mit der dreimaligen Wiederholung des Tones A. Er stellt die Mitte der Oktave dar und steht symbolisch für ein Leben, das seine Mitte hat. Mit dem Benennen der Krise, des Tiefschlags, führt der Komponist die Melodie zu ihrem tiefsten Punkt. Und mit der Bitte, mit dem Schrei nach der Hilfe Gottes erreicht die Melodie ihren höchsten Punkt. Denn, so das Fazit von Text und Melodie, mit Gottes Hilfe ist es möglich, die Höhen und die Tiefen des Lebens zu meistern.
Weil mich dieser zuversichtliche Gedanke nun auch in der tiefen Krisen der Pandemie trägt, möchte ich ihn gerne teilen. Darum sende ich Ihnen und Dir mit herzlichen Grüßen eine Aufnahme dieses Liedes von unserem Balkon. Meinem Sohn Mathis danke ich für die Aufnahme und den Schnitt des kleinen Filmes.
Titel: „Meine engen Grenzen“
Text: Eugen Eckert ⎪ Musik: Winfried Heurich
© Lahn Verlag, Kevelaer
Noten: https://www.habakuk-musik.de / aus: CD „Einfach so“, 2015
Unter dem Titel „Eugen Eckert spielt...“ veröffentliche ich in Zukunft auch gerne weitere Videos, die Sie und Euch interessieren. Alle Videos finden Sie hier: • Eugen Eckert spielt... 🎶
Auf YouTube gibt es auch ein offizielles Video von HABAKUK zum Titel "Verrückt nach Licht": • HABAKUK - Verrückt nach Licht (Official Vi...
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© Produktion: Mathis Eckert (https://mathiseckert.de), 2021
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