(19) Einführung in die Gewaltfreie Kommunikation mit Marshall B. Rosenberg

Marshall B. Rosenberg (der Begründer der Gewaltfreien Kommunikation) bringt hier zum Ausdruck, dass Konflikte in der Regel nicht auf der Ebene der Bedürfnisse bestehen, sondern auf der Ebene der Strategien.

Bedürfnisse sind universell und nicht im Widerspruch (z. B. Sicherheit, Verbindung, Anerkennung).

Strategien können in Konflikt geraten (z. B. „Fenster auf“ vs. „Fenster zu“).

Ein Konflikt kann lösbar werden, sobald die beteiligten Parteien in der Lage sind, ihre zugrunde liegenden Bedürfnisse klar zu benennen und gegenseitig anzuerkennen. Dann lässt sich gemeinsam nach Strategien suchen, die allen Bedürfnissen Rechnung tragen. Wenn wir als Mediatoren in Gewaltfreier Kommunikation tätig sind, dann ist eine unserer Hauptaufgaben:

Geduldig zuhören,

die Aussagen beider Seiten immer wieder in Gefühle und Bedürfnisse übersetzen,

und so Schritt für Schritt den Blick weg von Vorwürfen, Bewertungen und Forderungen hin zu den Bedürfnissen zu lenken. Dadurch geschieht zweierlei:

1. Selbstklärung – Jede Partei erkennt, welche Bedürfnisse bei ihr selbst gerade lebendig sind.

2. Verbindung – Jede Partei erlebt, dass die andere Seite ebenfalls Bedürfnisse hat, die genauso menschlich und legitim sind.

Erst auf dieser Ebene wird eine Lösung wirklich möglich, weil dann beide Parteien nicht mehr gegeneinander kämpfen, sondern gemeinsam nach Strategien suchen können, die allen Bedürfnissen dienen.