'Vom Salzland in die Börde' ... Staßfurt - Blumenberg und Westeregeln
Автор: Jochen Pursche's Rock'n'Rail Channel
Загружено: 2023-12-20
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Eine Reise von Staßfurt nach Blumenberg ließ einst die Herzen aller Freunde alter anhaltinischer Backstein-Industriearchitektur höher schlagen. Diese war gerade in dieser Region zwischen Halle und Magdeburg besonders zahlreich zu finden.
Und diese Kleinindustrie, Ziegeleien, Zuckerfabriken, Stärkefabriken usw., waren es, womit sich diese fruchtbare Gegend im 19. Jahrhundert langsam, aber stetig industrialisierte. Der Wunsch nach einer Eisenbahn war folgerichtig, und diese wurde am 10. August 1881 in ihrer Gesamtlänge von Staßfurt bis Blumenberg eröffnet - bis Egeln bestand sie schon ein Jahr zuvor.
Der Bahnhof Blumenberg an der Hauptstrecke Magdeburg - Halberstadt, eigentlich nur zu einem unbedeutenden kleinen Dorf gehörend, entwickelte sich schnell zu einem imposanten kleinen ländlichen Knotenbahnhof. Noch im gleichen Jahr entstand die Strecke nach Wanzleben und Eilsleben, und 1896 war der Knoten mit der Eröffnung der Strecke Schönebeck(Elbe) - Blumenberg komplett. Neben seiner erlangten betrieblichen und verkehrlichen Bedeutung war er ein bahnarchtitektonisches Kleinod, bei dessen Anblick das Herz jedes Romantikers hüpfte!
Zur Landwirtschaft und deren verarbeitender Industrie kam bald mehr. Im Raum Egeln begann man mit dem Abbau von Braunkohle, dieser hielt sich lange Zeit, erreichte aber nie Dimensionen wie z.B. in der Leipziger Tieflandsbucht oder später der Lausitz.
Weiterhin wurde man mit Kali fündig, ebenfalls im Raum Egeln. Als Folge entstand die Anschlußbahn vom Bahnhof Egeln zur Solvay-Grube Westeregeln, die noch immer existiert, wenn auch nicht mehr für ihre ursprüngliche Aufgabe. Wir bereisen sie im zweiten Teil unseres Videos.
Und nicht zu vergessen ist der Salzbergbau im Raum Staßfurt - Bernburg, der die Strecke zwar nur tangierte, jedoch deutlich deren Berufsverkehr ankurbelte.
Wo gearbeitet wird, gibt es zu transportieren und es entsteht Mobilität. Beides bescherte der Strecke ein mehr als auskömmliches Dasein über Jahrzehnte.
Und sie blieb keine "einsame Nebenbahn" auf flachem Land! 1891 erhielt sie in Etgersleben Anschluß an die neu eröffnete Nebenbahn über Egeln Nord (man erkennt schon am Namen die einstige Netzdichte!) nach Förderstedt. Zu deren Entstehung trug hauptsächlich die dort erschlossene Kohleförderung bei.
Und schließlich wurde der Bahnhof Schneidlingen 1897 von der privaten Aschersleben - Schneidlingen - Nienhagener Eisenbahn erreicht, die, wie der Name schon sagt, in 2 Richtungen führte, nämlich nach Aschersleben und nach Nienhagen(b. Halberstadt). Sie erreichte den Bahnhof Schneidlingen vereint von Nordwesten her. Deren Verzweigung sieht man nicht, sie befand sich etwa 1 km hinter dem Bahnhof. Der Autor ist glücklich darüber, zu DDR-Zeiten wenigstens noch Teile davon mit Übergabezügen bereist zu haben, lange vor der 'Videozeit'.. So wurden sowohl Schneidlingen - Hakelforst, Etgersleben - Egeln Nord als auch Nienhagen - Kroppenstedt noch 'unter die Räder' genommen..
Die beiden Zweigstrecken verloren ihren Reiseverkehr bereits in den 1960er und 1970er Jahren, ebenso deren Mittelabschnitte durch Umorganisierung der Bedienung von Gütertatifstellen ihren Gesamtverkehr. So entstanden diese merkwürdigen 'Rümpfe', wie zuvor erwähnt.
In diesem 'Status quo' erreichte unsere Strecke die Wende 1989. Sie hatte noch wie viele andere Nebenbahnen auch die EZMG-Stellwerks- und Signaltechnik sowjetischer Bauart erhalten. Damit konnte, besonders durch den Wegfall des vormals zeitraubenden Handweichenbetriebs, der Verkehrsfluß deutlich beschleunigt werden. Und das war notwendig - man kann sich vorstellen, wie bei all dieser Industrie der Verkehr 'brummte'..! Entsprechend dicht war sie sowohl mit Personen- als auch Güterzügen belegt.
Die Nachwende-Geschichte ... "kopieren und einfügen"... Und doch nicht ganz! Natürlich brach ein Großteil der Industrie zusammen. Die Kohle war eh am Ende, die Solvay ging ganz schnell in der K+S auf, die zuerst ihre Standorte im Westen sicherte. Die kleinen Zuckerfabriken waren nicht überlebensfähig, und was überlebte, wie z.B. Klein Wanzleben, sagte der Schiene ade.. Die Sowjetarmee zog sich vom Hakelforst zurück, damit gab es auch keine militärische Wichtigkeit mehr.
Im Reiseverkehr, der einst vorzeigbar war, blieben nur noch der Schülerverkehr und ein klein wenig individueller Verkehr. Besonders auf dem Nordabschnitt wurden die Züge immer leerer. Die Abbestellung dort erfolgte zum 29. Mai 1999, der Südabschnitt hielt sich noch bis zum 28. September 2002. Den Nordabschnitt hätte es eh getroffen, denn die beiden Brücken waren 'fertig', und keiner wollte die mehr reparieren..
Der Südabschnitt Staßfurt - Egeln wurde 2001 in ein Bahnhofsnebengleis umgewandelt und an die A.B.G. (Anhaltische Bahnbetriebsgesellschaft) verpachtet. Seit 2007 gehört er der AVG, die inzwischen wieder ganz ansehnlichen Güterverkehr durchführt. Dazu gehört auch die Anschlußbahn Westeregeln.
Gute Fahrt nun und schöne Erinnerungen!
Daten aus Wikipedia und eigener Kenntnis.
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