Ergonomische Trainingshaltung und Rehabilitation - Dr. med. vet. Thea Ryhner

Die meisten Pferde versuchen, sich mit ihrem Unterhals zu stabilisieren. Kaum setzen sie sich in Bewegung, kommt der Kopf hoch und der Unterhals tritt hervor. Dieses Bewegungsmuster gilt es zu unterbrechen und stattdessen die Stabilisierung des Körpers mit der Rumpfmuskulatur zu gewährleisten. Denn aus der humanen Sportmedizin ist längst bekannt, dass eine gute Rumpfmuskulatur die Grundlage für korrekte Bewegungsabläufe ist und diese wiederum essenziell zur Vermeidung von Verletzungen.
In der Bewegungstherapie erlenen Pferd und Reiter Übungen, welche die Rumpfmuskulatur aktivieren und stärken und helfen dem Pferd seine Selbsthaltung zu finden.
Vor dem Training steht jedoch die Analyse des Pferdes. Hat es Asymmetrien, Verspannungen oder Magenentzündung? Dies sind alles Faktoren, welche den Bewegungsablauf stören können und mittels manuellen Therapien und Medikamenten, sowie Fütterungsregime gelindert werden müssen. Dies ist unsere Eliminationsphase der Rehabilitation. Auf geht es nun in die Mobilisationsphase. Dabei lehren wir dem Pferd verschiedene Übungen, welche seine Beckenrotation verbessern und ihm helfen sich im Cervicothorakalen Übergang (CTÜ) aufzurichten, sowie die Schultern frei machen.
Haben wir das Pferd so mobilisiert kommen wir zur eigentlichen Trainingsphase. Nun beginnen wir das Pferd über viele kleine Vorübungen vermehrt zu versammeln, um sein Gewicht und später auch das des Reiters vermehrt auf der Nachhand tragen zu können.
Dieses Konzept der Bewegungstherapie sowie seine medizinischen Hintergründe möchte ich Ihnen in meinem Referat näher bringen.